Chronik
25 Jahre FESH – 25 Jahre mit tausend Gründen Gott zu danken!
Von Burkhard Hasenpusch, FESH-Gründungsmitglied und langjähriger Vorstandsvorsitzender
Im Juni 2014 feierte die FESH ihr 25jähriges Jubiläum. 25 Jahre Freie Evangelische Schule in Hannover – das bezieht sich auf 25 Jahre Schulbetrieb seit dem Einzug der ersten neun Lernanfänger in die Blaue Schule in Bemerode.
Das ist aber nicht die ganze Geschichte. So, wie der Geburt eines Kindes die Schwangerschaft vorausgeht, so hatte auch die „Geburt“ der FESH im Jahr 1989 einen langen, wechselvollen Vorlauf. Schon 1980 gab es erste informelle Gespräche über eine evangelische Schule in Hannover. Gerd Samlow und Frank Klautke waren unter den Männern „der ersten Stunde“. Seit 1981 kam dieses Thema immer wieder in den Treffen der Evangelischen Allianz Hannover zur Sprache, mit Günter Steinberg als hartnäckigem Verfechter dieser Idee. Und seit 1984 wurden in unregelmäßigen Abständen Info-Briefe versandt, um potentielle Lehrkräfte, Mitstreiter und Eltern potentieller Schüler zu gewinnen und „bei der Stange“ zu halten.
1986 wurde dann der Trägerverein gegründet, der sich noch „Verein zur Errichtung einer Freien Evangelischen Schule in Hannover“ bezeichnen musste, weil es ja noch nichts gab, was er hätte „tragen“ können – da war das Registergericht unerbittlich. Aber im Sommer 1989 war es dann soweit: Die FESH erblickte das Licht der Welt, und die Welt konnte die FESH erblicken, mit allen Licht- und Schattenseiten.
Die ersten zehn Jahre waren immer wieder Zeiten der Freude, der intensiven gemeinsamen Arbeit, des Feierns und Dankens, meistens aber auch des finanziellen Mangels und der Ungewissheit über die Fortführung der Schule. Ohne eigene Räume waren wir auf das Wohlwollen des Schulamtes der Landeshauptstadt Hannover als Vermieter angewiesen, das uns zwar durchaus entgegengebracht wurde, aber eben im Rahmen der eigenen Möglichkeiten und Bedürfnisse. Das führte zu mehrfachen Standortwechseln. Insgesamt gab es sechs Standorte in Hannover und Langenhagen, an denen „fesher“ Unterricht erteilt wurde – zeitweise sogar an dreien gleichzeitig. Nicht einfach !
Zu diesen Anspannungen durch die äußeren Verhältnisse kamen nach fünf Jahren auch innere Spannungen und Auseinandersetzungen über Ausrichtung und Führungsstil der FESH. Zeiten des Streits, der zu einer Spaltung des Trägerkreises und zunächst zu einem deutlichen Rückgang der Schülerzahl führte, der aber – Gott sei Dank – weitgehend überwunden und vergeben wurde.
Die nächsten 15 Jahre der FESH spielten sich in Bothfeld ab. Sie brachten den Kauf und den Umbau des Gebäudes der heutigen KGS, dann der Grundschule und schließlich der Turnhalle. Es war eine Zeit reger Bautätigkeit und des Ausbaus zu einer zweizügigen Schule mit zehn Jahrgängen. Sie brachte den notwendigen, aber manchmal schwierigen Wandel vom „Familienbetrieb“, in dem jeder jeden kennt, fast jeder fast jeden mag und fast jeder fast alles gibt, zu einem „fast normalen“ mittelständischen Unter-nehmen mit rund 2,5 Millionen € Jahresumsatz. Das ging nicht ohne Wachstumsschmerzen, strukturelle Anpassungen und eine deutliche Veränderung der Schüler-, Eltern- und Lehrerschaft mit Auswirkungen auf Schulleben und Unterrichtsgestaltung: Die FESH wurde eine „fast normale“ Schule, in der christlich geprägte Schüler eine (wenn auch verhältnismäßig große) Minderheit sind und ein gewisser Anteil der Schüler aus problembelasteten Familien kommt – ganz so wie an anderen Schulen.
Wie gesagt, die FESH ist heute fast eine normale Schule. „Fast“ ist dabei das entscheidende Wort: Die Ausrichtung auf das Evangelium und das Vorleben der Frohen Botschaft im Schulalltag muss das erkennbar Besondere der FESH bleiben, trotz und gerade wegen aller Normalität. Sie sind das wesentliche Alleinstellungsmerkmal der FESH in der hannoverschen Schullandschaft.